Majestätisches UNESCO-Welterbe
Eine Region - drei Welterbestätten.
Es ist mehr als eine Auszeichnung, die die UNESCO dem Tal zwischen Koblenz und Bingen/Rüdesheim verliehen hat. Als einzigartige Kulturlandschaft wurde das Obere Mittelrheintal im Jahr 2002 mit dem Welterbetitel geadelt. Das enge Durchbruchstal des Rheins mit seinen steilen Weinbergsterrassen, historischen Städten und mehr als 40 Burgen und Schlössern bietet spektakuläre Aussichten und ist Zeugnis der geschichtsträchtigen Vergangenheit des Rheins.
Teil dieser Vergangenheit ist auch das römische Erbe. Im kleinen Rheinort Rheinbrohl beginnt mit dem Wachturm Nummer 1 der rund 550 km lange Grenzwall des Obergermanisch-Raetischen Limes. Im Jahr 2005 wurde der Limes in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Er ist das längste Bodendenkmal nach der Chinesischen Mauer und stellte in der Antike die Grenze zwischen dem Römischen Reich und den germanischen Stammesverbänden dar. Noch heute ist der Verlauf des Limes dank zahlreicher Kastelle, Türme und Wälle sichtbar. Verschiedene Erlebnismuseen machen das Leben der Römer interaktiv erlebbar.
Ebenso beginnt hier auch der Niedergermanische Limes, der sich über 400 km bis nach Katwijk an die niederländischen Nordseeküste erstreckt. Er ist Roms frühste lineare Grenze und bildet mit seiner 450jährigen Entwicklung zugleich die gesamte Bandbreite von Militärlagern und zugehöriger Zivilsiedlungen der römischen Kaiserzeit ab. Herausragende organische Erhaltungsbedingungen machen den Niedergermanischen Limes dabei zu einem der bedeutendsten archäologischen Zeugnisse römischer Grenzen. Seit dem 27. Juli 2021 hat auch der Niedergermanische Limes die Ehre in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen zu werden.
Der Schutz, die Würdigung und der Erhalt dieser Natur- und Kulturgüter gehören zur Verpflichtung, die mit dem UNESCO-Welterbe-Status einhergeht.