Ehemalige Synagoge in Rhens
Langstraße 9, 56321 Rhens
Das im Jahr 1668 errichtetes Haus auf der Langstraße 9 in Rhens wurde später zur Synagoge umgebaut und hat somit von 1832 bis 1938 als Gebetshaus für jüdische Gemeinde in der Stadt Rhens gedient.
Aktuell befindet sich dort ein privates Wohnhaus, eine Gedenktafel an dem Gebäude ist vorhanden.
Zunächst war ein Betraum beziehungsweise eine erste Synagoge vorhanden (genannt 1808). 1827 erfährt man, dass das Gebäude in baufälligem Zustand sein und ein Synagogenneubau zu planen sei. In den folgenden Jahren konnten die damals zehn jüdischen Familien, obwohl sie in überwiegend in sehr einfachen, teils armseligen Verhältnissen lebten, eine neue Synagoge bauen. 1832 wurde die Synagoge erstellt beziehungsweise eingeweiht. Zur Synagoge wurde ein älteres Haus - ein stattlicher Bau mit abgewalmtem Mansarddach von 1668 - umgebaut (der Türsturz datierte das Gebäude auf 1668). Die Finanzierung wurde unter anderem durch die Vermietung der Synagogenplätze geregelt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von SA-Männern und Hitler-Jungen geschändet und demoliert. Hässliche Szenen spielten sich ab: Ritualgeräte wie der Chanukkaleuchter wurden gestohlen und verhöhnend umhergetragen. Eine Torarolle wurde derart an einem Wagen (dem Leichenwagen der jüdischen Gemeinde) befestigt, dass sie während der Fahrt abgerollt wurde. SA-Männer trampelten auf dem abgespulten Teil herum, zündeten die Torarolle an und rollten sie mit dem Wagen zum Rhein. Das Synagogengebäude blieb jedoch erhalten und wurde später zu einem Wohnhaus umgebaut.
(Quelle: http://www.alemannia-judaica.de/rhens_synagoge.htm)